2024-12-05
Gestern war ich mit einer Freundin aus. Wir haben uns über unsere Sehnsucht nach Stille unterhalten. Ist vielleicht ein merkwürdiges Thema in einer Kneipe, hat aber was. Wir waren grundsätzlich gut platziert. Nur kleine Zweiertische für ruhige Gespräche. Nicht jeder hat das verstanden. Ein Päärchen trampelte lautstark herein. Also Er war laut. Hin und her, sollen wir dahin oder dorthin. Unser Gesprächsfluss stoppte leicht. Ich war irritiert was da jetzt geht, eine Dritte quetschte sich an den kleinen Zweiertisch. Der Krach krachte lauter.und lauter.
Glücklicherweise roch es immer unangenehmer nach Käsefondue, das gibts wohl Mittwochs immer dort. Was für ein Glück jetzt. Es ging ja gar nicht um den Lörm, sondern um den Geruch. Wir wechselten die Kneipe.
Wie komm ich jetzt elegant ins Waldhotel in den Schwarzwald?. Das Motto “still, stiller” hat mich zum Jahreswechsel vor 2 Jahren magnetisch angezogen. Das muss jetzt rausgeschrieben werden. Ich träumte von einem ruhigen, verschneiten Waldspaziergang, anschließendem Wellnessprogramm und abends Gaumenkitzel im hauseigenen Restaurant. Tiefer Schlaf und optimistischer Ausblick ins neue, gemeinsame Jahr.
Schnee gab’s keinen dafür kann ich keinen verantwortlich machen. Im Wellnessbereich sprangen Kinder lautstark und vergnügt ins Wasser. Eine junge Mutter schaukelte ihren brüllenden Säugling am Beckenrand. Die Väter hatten Ohropax in den Ohren oder waren auf dem Zimmer. Wir flüchteten da auch hin. Schauten “drei Haselnüsse für Aschenbrödel” im Bett und warteten aufs Abendessen.
Abendessen ja. Wir wurden zu unserem Tisch gebracht. Mein Mann stolperte über einen Traktor. Dadurch wurde ich in meinem Schritt abgebremst und bekam einen ungeschönten Blick auf die Lage. Am Nebentisch drei kleine Kinder unter und auf dem Tisch. Essen, Saft, Teller überall. Eltern die das spaßig fanden. Schweigende Mitesser drum rum. Ich war wie schockgefroren und begann sehr langsam, sehr wütend zu werden. Mein Mann kennt diese Stimmung und verlangte sofort einen anderen Tisch. Tisch am Eingang, zugig. Nehmen wir. Das Sylvesteressen am nächsten Tag war sehr, sehr teuer und sollte mit allen Gästen familiär zelebriert werden Schnee gab’s noch immer nicht.
Leute, ich meine das geht doch nicht, man kann doch nicht mit Stille werben und Beschallung liefern? Das wäre ja wie ein Rockkonzert im Kloster. Wir gaben unsere vorzeitige Abreise bekannt. Der Geschäftsführer verstand uns. Sagte er. Wir mussten nicht zahlen, haben daher auf eine Bewertung verzichtet. Ist nicht in Ordnung, ich hätte euch warnen müssen. Aber ehrlich gesagt, ich wollte das einfach vergessen, ich will kein Spaßverderber sein. Ich will einfach nur meine Ruhe haben. Gestern ist mir das wieder eingefallen.
Letztes Jahr haben wir Sylvester im Dunkeln und flüsternd verbracht. Wir waren Babysitter für Carla, 4 und Rosa 1. Die haben geschlummert. Die Raketen vor dem Haus zischten hell. Die Eltern waren aus. Sowas kann man schon mal machen vor und während der Rente.
Wo geht ihr an Sylvester hin? Schreibt mir gern
Dory - 10:30:16 @ Allgemein | Kommentar hinzufügen
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