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2024-11-13

Mein Freund der Baum

“Mein Freund der Baum” sang vor mindestens 50 Jahren eine Alexandra, schwermütig und dunkel. Ein trauriges Lied, eine geheimnisvolle Sängerin. Dann kam der “Herr der Ringe” im Kino und die Bäume wurden menschlich und kamen den Guten beim aussichtslos scheinenden Kampf zur Hilfe. Groß, mächtig und mutig! Was für eine Szene.

Heutzutage gibts ja Waldbaden und Genusswandern, Naturcoaching und die Klimakrise. Ich hatte heute auch ein paar Sorgen und bin mit der Absicht in den Wald gegangen, mich von der Stille des Waldes und den Bäumen inspirieren zu lassen. 

Mit der erlernten Atemtechnik des dreimal einatmens und einmal kräftig ausatmens zuckelte ich sehr langsam durch den Wald. Meine Gedanken beruhigten sich. Es ist schon was dran, dass einem Luft und die Natur die Perspektive wechseln lässt.

Ich habe mir vorgestellt, wie ein Milan über allem zu schweben. Von dort oben lösten sich die Sorgen auf, mir kamen Lösungsansätze in den Sinn. Gut war das. Es gibt kleine und große Bäume, irgendwie scheinen sie mir alle gute Sätze zuzuraunen. Leise aber wirkungsvoll. Dort ein Baum, dem ein Ast fehlt, er steht noch. Dort einer, der nur noch einen Stumpf hat und anderen Gewächsen Schutz bietet und dort einer, der sich mit seinem schweren Ast Platz schafft. 

Beim Qi Gong gibt es eine Übung, die heißt “sei wie ein Baum”. Das habe ich heute endlich mal verstanden. Für jedes Verständnis gibt es eine Zeit, bin gespannt welche Erkenntnisse ich in der Rente noch haben werde.

Und du? Redest du auch mal mit einem Baum oder grüßt du Waldgeister? Schreib mir gern.