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2025-06-18

Zedernduft, Zikaden und Zitonenfalter

Wir lieben die Provence und vor allem den Luberon. Dieser ganz besondere Duft beruhigt die gestressten Nerven. Lavendelfelder überall im satten Lila,  das knallige Mohnblumenrot, zitronengelbe Schmetterlinge begleiten uns auf dem velo. Die Radfahrer sind glücklich wie wir und rufen uns ein fröhliches bon jour zu. Wenn mal keine Radfahrer da sind, hören wir das rascheln der Bäumen, Gesänge von Fröschen und Hunderte von Zikaden zirpen. Oder nichts. Ruhe halt. Eine andere Welt ist das.

Viele Leute drücken sich bei den  Immobiliengeschäften die Nasen platt. Für einen kleinen Moment sehen sie sich im Garten des Land Hauses sitzen. Ein Sommerabend, Rosewein auf dem Tisch, kurz noch ein erfrischendes Bad im Pool, bevor es Abendessen gibt. Ein Traum.

Lisa hat sich so einen Traum erfüllt und hat sich mit ihrem Mann ein Haus in der Bretagne gekauft. Ihr Mann ist schon Rentner und ist öfter dort als sie. Sie arbeitet und schlägt sich mit Sorgen rum. Sehr schade. 

Ich will ja nur malen und schreiben und arbeite auch. Muss das sein? Kann ich nicht einfach aufhören und meinen Traum leben?  Ein Bild entsteht langsam. Die Gedanken brauchen Farben und die Form gelingt nicht immer gleich. Wenn es fertig ist bin ich ganz still und stolz und ausgeglichen. Solche Gefühle fehlen mir bei der Arbeit. Glücklich geht anders.

Ich könnte mehr malen, wenn ich mehr Zeit hätte. Lisa könnte ein halbes Jahr in ihrem Traumhaus verbringen. Was treibt uns dazu bei unserer Arbeit kleben zu bleiben. 

Das sag mir mal. Schreibe mir wie immer gern!