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2025-03-09

Vor meinem Fenster wedelt eine Palme

Schön ist das, wenn meine Augen etwas aufgeklappt sind, kann ich schon das Wetter erkennen. Die Sonne scheint und drückt ihre Strahlen beharrlich ins Zimmer. Draußen ist Bewegung in den Palmen. Das ist kein sanftes Schwingen heute, sondern ungeduldiges im Wind schaukeln. So von wegen du Sturm, du kannst mich mal. Du gehst auch wieder, ich bleibe hier. Der ockerfarbene Tonkrug steht etwas schief aber stabil in der Lava. Die Wolken zischen mit Grandezza am Himmel, als wollten sie einen feurigen Paso doble tanzen. Man nennt so eine Wahrnehmung Urlaub. 

Zu Hause kann ich morgens auch raus schauen. Da bewegen sich ein paar Bäume, allerdings nur im gemächlichen deutschen Gang. Die Nachbarin füttert die Vögel, sobald sie im Haus verschwunden ist kommt eine Elster und klaut.

Bei uns beschweren sich die Vögel lautstark, dass sie Hunger haben und es jetzt Frühstück geben muss. Routine, Verantwortung. Der Tagesablauf fängt an. Jetzt aber mal in die Puschen kommen. Was liegt heute an. Was muss, soll und kann erledigt werden? Noch 5 Minuten. 

Ich raffe mich auf, halte kurz inne und schau auf den See. Grau heute. Schaumkronen auf dem Wasser. Die Wolken treiben sich gegenseitig an. War da eben nicht ein Stück hellblau? Wird das heute ein grauer oder blauer Tag? Kann ich mir aussuchen.

Ich tue mal so, als wäre ich ein Baum. Mitschwingen, anstatt dagegen halten, so stelle ich mir mein Alter, mein Rentenalter vor. Mich nicht mehr über Dinge aufregen, die ich nicht beeinflussen kann. Sturm draußen? Ich genieße meinen Tag hier drin. 

Hast du einen Satz, der dich immer wieder erdet? Schreib mir wie immer gern.